Der Esdaile-Zustand ist ein besonders tiefer Hypnosezustand, der im Simpson Protokoll eine zentrale Rolle spielt. Er wird oft auch als hypnotisches Koma bezeichnet, obwohl der Klient in diesem Zustand bei Bewusstsein ist. Benannt wurde dieser Zustand nach dem schottischen Chirurgen Dr. James Esdaile, der ihn im 19. Jahrhundert zur schmerzfreien Behandlung seiner Patienten einsetzte.

Merkmale des Esdaile-Zustands:

Tiefe Entspannung und Schmerzfreiheit: Im Esdaile-Zustand ist der Klient extrem entspannt und empfindet in der Regel keine Schmerzen. Dies macht ihn ideal für Anwendungen, bei denen tiefsitzende emotionale oder körperliche Blockaden bearbeitet werden.

Minimaler bewusster Verstandeseinfluss: Der bewusste Verstand ist in diesem Zustand nahezu „ausgeschaltet“, was eine direkte und tiefe Arbeit mit dem Unterbewusstsein ermöglicht. Der Klient befindet sich zwar in einem bewusstseinsnahen Zustand, kann jedoch nicht aktiv auf Gedanken oder äußere Stimuli reagieren.

Sicherheit und Schutzgefühl: Menschen im Esdaile-Zustand empfinden häufig ein starkes Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Dies ist wichtig, weil es den Klienten ermöglicht, sich der Arbeit voll und ganz hinzugeben, ohne Ängste oder Widerstände.

Kommunikation durch das Unterbewusstsein: Der Hypnosetherapeut kommuniziert in diesem Zustand direkt mit dem Unterbewusstsein des Klienten, meist über nonverbale Signale wie Fingerbewegungen. Dadurch muss der Klient keine belastenden Inhalte bewusst wiederholen oder preisgeben.

Wachsamkeit trotz Tiefe: Auch wenn der Klient extrem tief entspannt ist, bleibt eine Art Überbewusstseinbestehen. Der Klient kann sich oft an die Sitzung erinnern, auch wenn sie surreal oder traumartig erscheint.

Therapeutische Tiefe: Durch die tiefe Trance und das Ausschalten des bewussten Verstandes ist der Esdaile-Zustand besonders geeignet für die Bearbeitung von Themen, die schwer zugänglich sind oder mit hohen emotionalen Belastungen verbunden sind.

Im Simpson Protokoll wird der Esdaile-Zustand verwendet, um emotionale, mentale, körperliche und manchmal auch spirituelle Heilprozesse zu unterstützen, da der Klient auf tiefster Ebene mit seinem inneren Wissen und seinen Ressourcen verbunden ist.